Das idyllische Örtchen Ketschenbach
Schon aus den Stadtarchiven und der dort abgelegten Chronik der Gemeinde Ketschenbach ist zu entnehmen, dass seit eh und je ein reges Vereinsleben in Ketschenbach herrschte. Im Jahre 1895 zählte das Örtchen Ketschenbach gerade einmal 200 Einwohner. Schon diese wenigen Einwohner gründeten den „Militärverein Ketschenbach“. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der „Militärverein Ketschenbach“ nicht wieder ins Leben gerufen. Sogar ein „Rauchclub“ wurde von diesen wenigen Einwohnern gegründet. Allerdings wurde der sogenannte „Rauchverein Gemütlichkeit beim Züoblsock in Ketschenbach“ nach dem 1. Weltkrieg wieder aufgelöst. 1897 kam noch der „Gesangsverein Ketschenbach“ hinzu. 1898 wurde der „Turnverein Ketschenbach“ ins Leben gerufen.
Dieser Verein existiert seit dem Jahr 1912.
Die Gründung
Im Jahre 1906 und 1907 wurden in Neustadt die Vereine „Adler“ (ASV 06 Neustadt) und „Arminia“ (VfL 07 Neustadt) gegründet. Unsere jungen Männer aus Ketschenbach waren begeisterte Zuschauer. Dies war der Startschuss für den heutigen TSV Ketschenbach. Der Wirt des Lindenhofes Max Schneider stellte den beiden Vereinen sein Grundstück in Ketschenbach zur Verfügung. Dieses Grundstück ist noch heute existent, denn genau hier ist der TSV zu Hause; mit zwei Sportplätzen und dem Sportheim. Das Jahr 1912 war das entscheidende Jahr für den TSV Ketschenbach. Denn im Mai 1912 trafen sich die Fußballpioniere in einem Nebenzimmer der Gaststätte „Lindenhof“, um hier in Ketschenbach einen Fußballclub ins Leben zu rufen. Dieser erhielt zum damaligen Zeitpunkt den Namen „Gut Stoß“. Diese Pioniere legten damals den Grundstein für unsere diesjährige Feier, das 100-jährige Bestehen. Zur damaligen Zeit konnte keiner ahnen, welchen Erfolg der Fußball im Laufe der Zeit feiern würde.
Die Gründungsmitglieder waren:
Christian Eckstein, Ewald Eichhorn, Robert Glaser, August Knauer, Willi Popp, Adolf Schaller, Arthur Schneider, Max Sommer, Albert Stegner, Erich Stegner, Rudolf Stegner, Ernst Stegner, Albin Wittmann, Karl Wittmann und Bernhard Wittmann.
Der damals 1. Vorsitzende war Adolf Schaller, Kassierer war Bernhard Wittmann und Schriftführer Willi Popp. In diesen Tagen bestand Ketschenbach aus genau 38 Häusern.
Ein schwieriges Problem: die Sportplatzfrage
Der uns heute bekannte Sportplatz stand unserem Verein damals noch nicht zur Verfügung, so dass man zunächst gezwungen war, auf einer Wiese zu spielen. Als Tore mussten oft Bohnenstangen herhalten und für Querbalken wurde meist eine Schnur gezogen. Man kann sich deshalb gut vorstellen, dass öfter darüber gestritten wurde, ob es nun Latte war oder Tor.
Geld für die Anschaffung von Sportgeräten und für einen Dress hatte man damals auch nicht. So spielte man zunächst mit einem ausgestopften Ball und jeder spielte in den Schuhen, die er gerade hatte. Oft wurde sogar in Filzsocken oder manchmal sogar barfuss gespielt. Als man eines Tages in Rauenstein gegen den FC Eisfeld spielte, waren unsere Spieler sehr überrascht und auch neidisch, als die Eisfelder in einem nagelneuen Dress und ebenso schönen Fußballschuhen antraten. Denen werden wir`s zeigen, war die einhellige Meinung. Der neue Dress hat den Eisfeldern nichts geholfen, denn der TSV Ketschenbach spielte mächtig auf und gewann 15:0!
Nachdem man nun so einige Zeit gespielt hatte, konnte endlich der erste Ball gekauft werden. Beim Reschen – Emil in Neustadt wurde er schließlich erstanden. Und nachdem man abermals viele Groschen zusammengesammelt hatte, reichte es dann auch zum ersten Dress. Dieser war schwarz, gelb und blau gestreift und man war mächtig stolz darauf. Doch all diese hoffnungsvollen Anfänge wurden leider sehr schnell zunichte gemacht, denn am Horizont zogen Kriegswolken auf und der 1.Weltkrieg brachte das Fußballspielen völlig zum Erliegen. Wie schon im deutsch/französischen Krieg von 1870/71 blieb auch im 1.Weltkrieg unsere Heimat vom Krieg selbst verschont. Dafür standen die Männer und jungen Burschen Ketschenbachs genauso wie die aus allen Dörfern und Städten an den Fronten dieses schrecklichen Krieges. Viele Opfer wurden von unserem jungen Verein gefordert und auch 8 der Gründungsmitglieder konnten nicht zu ihren Familien heimkehren. Der Blutzoll, den die Bevölkerung entrichten musste, nämlich 12 Gefallene und Vermisste waren sehr groß, wenn man bedenkt, dass Ketschenbach zu Beginn dieses Weltkrieges etwa 250 Einwohner zählte.
Trotzdem ging man im Jahre 1919 mit frischem Mut wieder ans Werk und erweckte den Verein zu neuem Leben. Der Name des Vereines wurde in„Sportverein 1912“ geändert. Selbstlose Männer standen bis Mitte der 30-er Jahre an der Vereinsführung. Diese waren unsere verdienstvollen Mitglieder, Rudolf Stegner hatte den Posten des 1. Vorstandes inne, Karl Wittmann wurde 2. Vorstand und Kassierer, Schriftführer wurde Ewald Müller. Auch durfte damals nach diesem Neubeginn ein neuer Dress nicht fehlen. Diesmal konnte eine Spielkleidung in den Farben schwarz und weiß angeschafft werden. Auch der Spielbetrieb wurde Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre geregelter. Es wurden sogar schon Verbandsspiele ausgetragen. Hierbei musste unser Verein meistens gegen Mannschaften aus dem Thüringer Raum antreten. Und gerade an diese Spiele hat man sich immer gerne erinnert.
Viel Idealismus und Opferbereitschaft wurde in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen von den Aktiven gefordert. Zu den Auswärtsspielen, wobei oftmals große Strecken zurückgelegt werden mussten, fuhr man meistens mit dem Fahrrad oder man musste sogar zu Fuß gehen. Als ganz besonderes Ereignis galt es deshalb auch, als man einmal mit einem vollgummibereiften Wagen des Fuhrgeschäftes Fischer zu einem Spiel nach Sachsendorf bei Eisfeld fuhr. Gespielt hat unsere Mannschaft in den Jahren 1919 – 1938 in der B- und C- Klasse, der Aufstieg in die A- Klasse ist kein einziges Mal geglückt. Auch am Sportplatz hat sich zwischen den beiden schrecklichen Weltkriegen manches geändert. Nachdem im Jahr 1923 unser Ketschenbach an das elektrische Stromnetz der Überlandwerke Oberfranken angeschlossen wurde – vorher kannte man nur Kerzen, Öl- und Petroleumlampen – wurde der Sportplatz in den Jahren 1924 und 1925 eingeebnet.
Es gab damals sehr viele Arbeitslose und für 20 Pfennige in der Stunde halfen diese beim Platzbau mit. Der Verein gab seinerzeit 1000 Gutscheine a 1Mark aus, mit welchem dann beim Bäcker, beim Metzger oder auch in der Wirtschaft eingekauft werden konnte. Hinterher wurden diese Gutscheine dann wieder vom Verein eingelöst. So mancher Gutschein brauchte jedoch nicht eingelöst werden, da die Einwohnerschaft und die Geschäftsleute die Not des Vereines kannten und die Gutscheine für sich behielten. Am 11.Oktober des Jahres 1934 kam es dann zu dem Zusammenschluss zwischen dem Sportverein und dem bereits 1899 gegründeten Turnverein. Die Ursache hierfür war ein Erlass des nationalsozialistischen Regimes, wonach alle Vereine eines Dorfes, die Sport trieben, zu einer „Dorfsportgemeinschaft“ zusammengeschlossen werden mussten. Der Vereinsname wurde zum 3.Mal geändert in„Verein für Leibesübungen Ketschenbach“. Der 1. Vorsitzende nach dem Zusammenschluss war bis zum Jahr 1938 Ernst Stegner, sein Stellvertreter und Kassier war August Eckstein. Schriftführer war Edwin Knauer und Obmann für die Fußballabteilung war Ewald Müller.
Nach dem 2.Weltkrieg – im Jahre 1946 – wurde dann unser Verein wieder zum Leben erweckt. Der Vereinsname wurde in „Turn- und Sportverein Ketschenbach“ geändert. An seiner Spitze stand bis zum Jahre 1952 Hubert Wrba, sein Stellvertreter war Ewald Müller, Rudolf Stegner war Kassier und Bert Saliger fungierte als Schriftführer.
Der TSV Ketschenbach war neben dem VFL 07 Neustadt der erste Verein in der Umgebung Neustadts, der wieder neu gegründet wurde. Viele Spieler aus den Nachbarorten, wie Haarbrücken, Höhn, Meilschnitz und auch Neustadt spielten damals hier bei uns. Trainer unseres Vereines war damals Herr Beste, der auch den VFL 07 Neustadt trainierte. Er hat den Spielbetrieb wieder in Gang gebracht. Der TSV hatte seinerzeit erstmals eine Handballabteilung. Vor allem die Damenmannschaft hat große Erfolge errungen, spielte sie doch in der höchsten Spielklasse Oberfrankens und hatte z.B. gegen Mannschaften aus Bamberg und Forchheim anzutreten.
1950 befasste sich die Vorstandschaft erstmals mit dem Gedanken, die Verhältnisse am Sportplatz grundlegend zu verbessern und die Sandwüste verschwinden zu lassen. In den Jahren 1951 und 1952 wurden dann diese Pläne verwirklicht. Mit Hilfe von Totozuschüssen konnte daran gegangen werden, den Platz zunächst etwas zu vergrößern und einzuebnen. Eine 20 cm hohe Schicht Mutterboden wurde aufgetragen und der Rasen angesät. Im August 1957 schloss sich eine Tischtennisabteilung dem Verein an. Die Mannschaften erreichten eine beachtliche Spielstärke und konnten auf stolze Erfolge zurückblicken. Im Jahre 1967 feierte die Tischtennisabteilung des TSV Ketschenbach 10jähriges Jubiläum. Abteilungsleiter Siegfried Liebermann – der diese Abteilung die ganzen 10 Jahre führte – konnte auf viele Erfolge und schöne Zeiten zurückblicken.
Nur kurz nach dem 10jährigen Bestehen musste diese Abteilung wegen Spielermangel aufgelöst werden.
Von der Vereinsführung aus der damaligen Zeit ist zu berichten, dass im Jahre 1952 Theo Hüther den Vorsitz im Verein übernahm, den er bis 1954 innehatte. So war man gezwungen, wieder einen 1. Vorsitzenden zu wählen. Die Wahl fiel auf Werner Knauer. Er führte unseren Verein in den Jahren 1955 und 1956.
1957 übernahm Franz Jakob für ein Jahr den Vorsitz.
Ihm folgte in den Jahren 1958 bis 1960 Werner Henze nach.
In den Jahren 1961 bis 1966 stand Ewald Schamberger an der Spitze. Am 28. und 29. Juli 1962 feierte unser Verein in der Gastwirtschaft „Lindenhof“ sein 50jähriges Vereinsjubiläum. Der TSV wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Anwesend bei dieser Veranstaltung waren auch die Gründungsmitglieder Rudolf Stegner, Karl Stegner, Edmund Schaller und Bernhard Wittmann. 1962 zählte unser Verein erstmalig über 100 Mitglieder. Zu dieser Zeit spielten die Fußballer auf dem herrlich gelegenen Sportplatz hinter dem Lindenhof. Über dieses Spielfeld versuchte die damalige Vorstandschaft einen langjährigen Pachtvertrag abzuschließen. Der Eigentümer und gleichzeitige Wirt des Vereinslokales – Karl Schilling – lehnte dies jedoch ab, er versprach aber, dass das Spielfeld immer zur Verfügung steht, so lange beim TSV Ketschenbach Fußball gespielt wird. Anfang des Jahres 1967 wurde der Plan gefasst, ein eigenes Spielfeld mit einem eigenen Sportheim zu bauen. Der Ketschenbacher Gemeinderat beschloss, mit dem TSV einen Pachtvertrag über 99 Jahre abzuschließen. Die damalige Vorstandschaft, mit dem 1. Vorstand Siegfried Liebermann, dem 2. Vorstand Ewald Schamberger, dem Kassierer Rolf Wicklein und dem Schriftführer Helmut Martin, musste Gespräche über Grunderwerb und über Finanzierung führen. Hier war Helmut Martin als Bankkaufmann gefragt, er kannte sich mit Geldgeschäften aus.
Der erste Arbeitseinsatz am neuen Sportgelände erfolgte dann auch noch im Frühjahr 1967. Unzählige Arbeitsstunden mussten die Idealisten rackern, um aus dem unebenen und sumpfigen Gelände ein Gelände zu schaffen, das einem Sportgelände ähnlich sah.
Doch der Sportplatzbau war noch nicht genug. Im Mai 1969 wurde dann noch mit dem Bau des erforderlichen Sportheimes begonnen. Auch hier war ein heute kaum vorstellbarer Arbeitseinsatz aller TSV-ler notwendig, um dann am 4.Oktober 1969 das langersehnte Richtfest feiern zu können. Nur wenig später, am 25. und 26. Juli 1970 fand dann auch endlich die langerwartete Sportplatz- und Sportheimeinweihung statt.
Mit dem neuen Sportheim und dem neuen Sportplatz kam auch ein Aufschwung beim TSV Ketschenbach. Neben den bereits vorhandenen Schüler-, Jugend- und Senioren-fußballmannschaften wurde auch eine Damenfußballmannschaft gegründet. Weiterhin wurde eine Leichtathletik-Abteilung ins Leben gerufen, die ein wichtiger Bestandteil unseres Vereinslebens war. Werner Knauer führte den Verein von 1973 bis 1978.
Mit dem sportlichen Aufschwung und der steigenden Zahl der aktiven Sportler und Mannschaften war dann der im Jahre 1970 in Betrieb genommene Sportplatz durch tägliche Übungsstunden und den Spielbetrieb überstrapaziert. Ein zweites Spielfeld war unbedingt erforderlich.
Deshalb wurden bereits 1978 mit den Grundstücksanliegern und der Stadt Neustadt erste Verhandlungen geführt, denn der angestrebte zweite Sportplatz sollte in unmittelbarer Nähe des bestehenden Sportgeländes liegen. Die damalige Vorstandschaft, 1. Vorstand Rolf Wicklein, 2. Vorstand Siegfried Liebermann, Kassierer Dieter Wolf und Franz Eckstein als Schriftführer führten Gespräche mit der Stadt wegen Grund und Boden und mit den einzelnen Behörden zwecks Zuschuss.
Anfang 1979 stellte uns die Stadt Neustadt ein Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung. Ab 1981 wurde auf unserem Sportgelände mit allen Gemeinde-Vereinen jedes Jahr ein Sommerfest abgehalten. Leider nahm das Interesse am Sommerfest im Laufe der Jahre immer mehr ab, so dass 1993 das Sommerfest zum letzten Mal stattfand.
Die aktuelle Vorstandschaft des TSV Ketschenbach hat diese Tradition für gut geheißen und beschloss im Jahre 2003 das „Gemeindefest“ wieder einzuführen, bei dem alle Vereine der Gemeinde teilnehmen. Das Gemeindefest erfreut sich von Jahr zu Jahr einer immer größeren Beliebtheit.
Im Jahre 1983 wurde mit dem Bau des zweiten Spielfeldes begonnen. Auch bei diesem Objekt war der Verein wieder sehr auf die Mithilfe seiner Mitglieder angewiesen, denn der Finanzierungsplan beinhaltete einen beträchtlichen Anteil an Selbsthilfe und Eigenkapital. Mit Hilfe der freiwilligen Arbeitskraft von vielen Vereinsmitgliedern konnte auch dieses Objekt fertiggestellt werden. Am 22. Juni 1986 konnte der neue 2. Sportplatz durch Herrn Pfarrer Nein eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Unter großer Begeisterung der Bevölkerung und unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, schauten viele TSV–ler stolz auf das neue Sportgelände.
1991 trat Rolf Wicklein als 1.Vorstand ab und übergab an Rainer Dorst. Der nun mit seinem 2. Vorstand Hartwig Grosch die Geschicke des Vereines übernahm. Schriftführerin blieb Gudrun Stegner und Rolf Wicklein wechselte in den Posten als Kassierer. Im darauf folgenden Jahr 1992 feierten wir unser 80-jähriges Vereinsbestehen.
Die Leichtathletikabteilung erfreute in diesem Jahr mit hervorragenden Ergebnissen. Sie nahm an der Oberfränkischen Hallenmeisterschaft / Kreismeisterschaften und an den Stadtmeisterschaften teil. Abteilungsleiter Rainer Kalter und Max Steiner führten die Leichtathleten bis zur Auflösung 1996. Als Betreuer half Harald Höhn.
In der Jahreshauptversammlung 1997 legte Hartwig Grosch seinen Posten als 2. Vorstand nieder. Für Ihn wurde Karl-Heinz Kalter als 2.Vorstand in die Vorstandschaft gewählt.
Das Sportheim erfreute sich einer positiven Entwicklung, denn der Duschbereich wurde saniert. Außerdem wurde eine Trinkwasserleitung zur Bewässerung des Hauptplatzes verlegt.
Im September des gleichen Jahres feierte unsere Volleyball-Abteilung ihr 20-jähriges Bestehen. Gründer Max Steiner führte mit Abteilungsleiter Klaus Lieb die Abteilung, bis sich diese aus Mangel an Aktiven 1999 auflöste.
Im Jahr 2000 wurde wieder eine Neuwahl der Vorstandschaft nötig. Hier mussten drei Vorstandsmitglieder neu gewählt werden.
Mit dem 1. Vorstand Karl-Heinz Kalter, dem 2. Vorstand Rainer Besold, der Schriftführerin Daniela Rothe und Rolf Wicklein als Kassierer, der dann 2009 die Finanzgeschäfte an Uta Bauer abgab, wurde eine neue Führungsriege gewählt. Jetzt konnte der TSV Ketschenbach wieder voller Zuversicht in die Zukunft blicken.
2005 wurde von Melanie Ehrlicher die Nordic-Walking-Gruppe ins Leben gerufen. Neben der Freude an der Bewegung in freier Natur, ist diese Sportart auch zur Vorbeugung von Herzkreislauf- und Gelenkerkrankungen bestens geeignet. Ein qualifizierter Übungsleiter wurde gefunden und regelmäßig Übungsstunden abgehalten. Ab Mitte 2007 übernahm Uta Bauer die Nordic-Walking Abteilung.
Im Herbst 2009 fand die Klassentagung der KK1 – A1 statt. Zum Wetter ist an diesem Tage zu sagen: „Regen, Regen, Regen und sogar ein bisschen Sturm“. Das Sportheim war sehr gut besucht. Ca. 70 Personen tummelten sich im gemütlich eingerichteten Sportheim und verfolgten aufmerksam das Geschehen der Arbeitstagung.
Draußen regnete es unverdrossen weiter.
Leider setzte das heftige Regentreiben dem Dach des Vereinsheims ordentlich zu, so dass einige ein paar Regentropfen durch das allmählich undichte Dach auf den Kopf bekamen. Vor allem die Verantwortlichen, wie der Kreisspielleiter wurden nass. Trotz der herabtropfenden Regentropfen wurde die Sitzung zur Zufriedenheit aller mit einem positiven Ende abgeschlossen. 2010 wurde dann das Dach des Sportheims generalüberholt und sicherte somit einen immer trockenen Innenraum des Vereinsheims.
2010 wurde eine weitere Abteilung von Petra Vogler in den TSV eingegliedert: „Kinderturnen“, denn schon die Kleinen brauchen Bewegung und müssen Ihre Bewegungen koordinieren.
In den Jahren 2011/2012 ist von einer Gruppe, angeführt von Edgar Belk und Burkhard Friedrich, an unser Sportgelände eine Bandenwerbung angebracht worden. Hier können sich Geschäftsleute positiv präsentieren und Ihre Dienstleistungen anbieten.
Wenn ein Verein Erfolg hat und es mit der Kameradschaft unter den Abteilungen passt, wie in diesem Jahr 2012, finden sich immer wieder Ehrenamtliche, die in der Vorstandschaft mitarbeiten und als Betreuer mitwirken. Bei der Jahreshauptversammlung am 05.01.2012 wurde die bestehende Vorstandschaft bestätigt, ja es wurde sogar mit Martin Dötschel wieder ein 3. Vorstand, mit Susan Wiegele eine stellv. Kassiererin und mit André Korn ein stellv. Schriftführer gefunden.
Als Vorstand des TSV Ketschenbach möchte ich einmal all diejenigen nennen, die mehr als 10 Jahre in der Vorstandschaft die Geschicke gelenkt und den Verein positiv geführt haben und noch führen.
* Rolf Wicklein mit 26 Jahren als Kassierer und 12 Jahren als 1. Vorstand
* Werner Knauer 21 Jahre Vorstandschaft
* Gudrun Stegner 18 Jahre Schriftführer
* Karl-Heinz Kalter 17 Jahre (1. Vorstand 2000 - 2015, 2. von 1998-2000)
* Rudolf Stegner 15 Jahre 1. Vorstand
* Karl Wittmann 14 Jahre 2. Vorstand
* Ewald Müller 14 Jahre Schriftführer und 9 Jahre 2. Vorstand
* Helmut Martin 14 Jahre Schriftführer
* Daniela Rothe 12 Jahre Schriftführer
* Rainer Besold 12 Jahre 2. Vorstand
Besonders den langjährigen Abteilungsleitern Wolfgang Knauer, Rainer Kalter, Andreas Lorenz, Petra Voigt, Rainer Dorst, Edgar Belk und Wolfgang Bauer bedarf es für Ihre Mühe und geleistete Arbeit Dank zu sagen.
Die jetzige Vorstandschaft bedankt sich bei all denen, die sich für das Vereinsleben einsetzen und Verantwortung sowie einen Aktivposten übernehmen.
In Jubiläumsjahr blickt der TSV Ketschenbach auf viel Bewegung in den aktiven Abteilungen:
- 1. Fußball Herrenmannschaft
- 2. Fußball Herrenmannschaft
- 1. Damenmannschaft
- 1. B-Juniorinnenmannschaft
- 1. C- Juniorinnenmannschaft U – 13 Kleinfeld
- 1. F- Juniorenmannschaft U – 9 Kleinfeld
- 1. G- Juniorenmannschaft Kleinfeld
- Gymnastikgruppe
- Nordic – Walking Gruppe
- Kinderturnen und Bewegungsgruppe
Schlusswort
Der TSV Ketschenbach e.V. kann nach über 100 Jahren mit Stolz von sich behaupten, dass er viel für die Allgemeinheit geschaffen hat. Ein herrlich gelegenes und gepflegtes Sportgelände bietet für jedermann die Voraussetzung, die Freizeit in sinnvoller, sportlicher Betätigung und in der Gemeinschaft gleichgesinnter Sportkameraden zu verbringen.Das idyllische Örtchen Ketschenbach
Schon aus den Stadtarchiven und der dort abgelegten Chronik der Gemeinde Ketschenbach ist zu entnehmen, dass seit eh und je ein reges Vereinsleben in Ketschenbach herrschte. Im Jahre 1895 zählte das Örtchen Ketschenbach gerade einmal 200 Einwohner. Schon diese wenigen Einwohner gründeten den „Militärverein Ketschenbach“. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde der „Militärverein Ketschenbach“ nicht wieder ins Leben gerufen. Sogar ein „Rauchclub“ wurde von diesen wenigen Einwohnern gegründet. Allerdings wurde der sogenannte „Rauchverein Gemütlichkeit beim Züoblsock in Ketschenbach“ nach dem 1. Weltkrieg wieder aufgelöst. 1897 kam noch der „Gesangsverein Ketschenbach“ hinzu. 1898 wurde der „Turnverein Ketschenbach“ ins Leben gerufen.
Dieser Verein existiert seit dem Jahr 1912.
Die Gründung
Im Jahre 1906 und 1907 wurden in Neustadt die Vereine „Adler“ (ASV 06 Neustadt) und „Arminia“ (VfL 07 Neustadt) gegründet. Unsere jungen Männer aus Ketschenbach waren begeisterte Zuschauer. Dies war der Startschuss für den heutigen TSV Ketschenbach. Der Wirt des Lindenhofes Max Schneider stellte den beiden Vereinen sein Grundstück in Ketschenbach zur Verfügung. Dieses Grundstück ist noch heute existent, denn genau hier ist der TSV zu Hause; mit zwei Sportplätzen und dem Sportheim. Das Jahr 1912 war das entscheidende Jahr für den TSV Ketschenbach. Denn im Mai 1912 trafen sich die Fußballpioniere in einem Nebenzimmer der Gaststätte „Lindenhof“, um hier in Ketschenbach einen Fußballclub ins Leben zu rufen. Dieser erhielt zum damaligen Zeitpunkt den Namen „Gut Stoß“. Diese Pioniere legten damals den Grundstein für unsere diesjährige Feier, das 100-jährige Bestehen. Zur damaligen Zeit konnte keiner ahnen, welchen Erfolg der Fußball im Laufe der Zeit feiern würde.
Die Gründungsmitglieder waren:
Christian Eckstein, Ewald Eichhorn, Robert Glaser, August Knauer, Willi Popp, Adolf Schaller, Arthur Schneider, Max Sommer, Albert Stegner, Erich Stegner, Rudolf Stegner, Ernst Stegner, Albin Wittmann, Karl Wittmann und Bernhard Wittmann.
Der damals 1. Vorsitzende war Adolf Schaller, Kassierer war Bernhard Wittmann und Schriftführer Willi Popp. In diesen Tagen bestand Ketschenbach aus genau 38 Häusern.
Ein schwieriges Problem: die Sportplatzfrage
Der uns heute bekannte Sportplatz stand unserem Verein damals noch nicht zur Verfügung, so dass man zunächst gezwungen war, auf einer Wiese zu spielen. Als Tore mussten oft Bohnenstangen herhalten und für Querbalken wurde meist eine Schnur gezogen. Man kann sich deshalb gut vorstellen, dass öfter darüber gestritten wurde, ob es nun Latte war oder Tor.
Geld für die Anschaffung von Sportgeräten und für einen Dress hatte man damals auch nicht. So spielte man zunächst mit einem ausgestopften Ball und jeder spielte in den Schuhen, die er gerade hatte. Oft wurde sogar in Filzsocken oder manchmal sogar barfuss gespielt. Als man eines Tages in Rauenstein gegen den FC Eisfeld spielte, waren unsere Spieler sehr überrascht und auch neidisch, als die Eisfelder in einem nagelneuen Dress und ebenso schönen Fußballschuhen antraten. Denen werden wir`s zeigen, war die einhellige Meinung. Der neue Dress hat den Eisfeldern nichts geholfen, denn der TSV Ketschenbach spielte mächtig auf und gewann 15:0!
Nachdem man nun so einige Zeit gespielt hatte, konnte endlich der erste Ball gekauft werden. Beim Reschen – Emil in Neustadt wurde er schließlich erstanden. Und nachdem man abermals viele Groschen zusammengesammelt hatte, reichte es dann auch zum ersten Dress. Dieser war schwarz, gelb und blau gestreift und man war mächtig stolz darauf. Doch all diese hoffnungsvollen Anfänge wurden leider sehr schnell zunichte gemacht, denn am Horizont zogen Kriegswolken auf und der 1.Weltkrieg brachte das Fußballspielen völlig zum Erliegen. Wie schon im deutsch/französischen Krieg von 1870/71 blieb auch im 1.Weltkrieg unsere Heimat vom Krieg selbst verschont. Dafür standen die Männer und jungen Burschen Ketschenbachs genauso wie die aus allen Dörfern und Städten an den Fronten dieses schrecklichen Krieges. Viele Opfer wurden von unserem jungen Verein gefordert und auch 8 der Gründungsmitglieder konnten nicht zu ihren Familien heimkehren. Der Blutzoll, den die Bevölkerung entrichten musste, nämlich 12 Gefallene und Vermisste waren sehr groß, wenn man bedenkt, dass Ketschenbach zu Beginn dieses Weltkrieges etwa 250 Einwohner zählte.
Trotzdem ging man im Jahre 1919 mit frischem Mut wieder ans Werk und erweckte den Verein zu neuem Leben. Der Name des Vereines wurde in„Sportverein 1912“ geändert. Selbstlose Männer standen bis Mitte der 30-er Jahre an der Vereinsführung. Diese waren unsere verdienstvollen Mitglieder, Rudolf Stegner hatte den Posten des 1. Vorstandes inne, Karl Wittmann wurde 2. Vorstand und Kassierer, Schriftführer wurde Ewald Müller. Auch durfte damals nach diesem Neubeginn ein neuer Dress nicht fehlen. Diesmal konnte eine Spielkleidung in den Farben schwarz und weiß angeschafft werden. Auch der Spielbetrieb wurde Ende der 20er Jahre und Anfang der 30er Jahre geregelter. Es wurden sogar schon Verbandsspiele ausgetragen. Hierbei musste unser Verein meistens gegen Mannschaften aus dem Thüringer Raum antreten. Und gerade an diese Spiele hat man sich immer gerne erinnert.
Viel Idealismus und Opferbereitschaft wurde in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen von den Aktiven gefordert. Zu den Auswärtsspielen, wobei oftmals große Strecken zurückgelegt werden mussten, fuhr man meistens mit dem Fahrrad oder man musste sogar zu Fuß gehen. Als ganz besonderes Ereignis galt es deshalb auch, als man einmal mit einem vollgummibereiften Wagen des Fuhrgeschäftes Fischer zu einem Spiel nach Sachsendorf bei Eisfeld fuhr. Gespielt hat unsere Mannschaft in den Jahren 1919 – 1938 in der B- und C- Klasse, der Aufstieg in die A- Klasse ist kein einziges Mal geglückt. Auch am Sportplatz hat sich zwischen den beiden schrecklichen Weltkriegen manches geändert. Nachdem im Jahr 1923 unser Ketschenbach an das elektrische Stromnetz der Überlandwerke Oberfranken angeschlossen wurde – vorher kannte man nur Kerzen, Öl- und Petroleumlampen – wurde der Sportplatz in den Jahren 1924 und 1925 eingeebnet.
Es gab damals sehr viele Arbeitslose und für 20 Pfennige in der Stunde halfen diese beim Platzbau mit. Der Verein gab seinerzeit 1000 Gutscheine a 1Mark aus, mit welchem dann beim Bäcker, beim Metzger oder auch in der Wirtschaft eingekauft werden konnte. Hinterher wurden diese Gutscheine dann wieder vom Verein eingelöst. So mancher Gutschein brauchte jedoch nicht eingelöst werden, da die Einwohnerschaft und die Geschäftsleute die Not des Vereines kannten und die Gutscheine für sich behielten. Am 11.Oktober des Jahres 1934 kam es dann zu dem Zusammenschluss zwischen dem Sportverein und dem bereits 1899 gegründeten Turnverein. Die Ursache hierfür war ein Erlass des nationalsozialistischen Regimes, wonach alle Vereine eines Dorfes, die Sport trieben, zu einer „Dorfsportgemeinschaft“ zusammengeschlossen werden mussten. Der Vereinsname wurde zum 3.Mal geändert in„Verein für Leibesübungen Ketschenbach“. Der 1. Vorsitzende nach dem Zusammenschluss war bis zum Jahr 1938 Ernst Stegner, sein Stellvertreter und Kassier war August Eckstein. Schriftführer war Edwin Knauer und Obmann für die Fußballabteilung war Ewald Müller.
Nach dem 2.Weltkrieg – im Jahre 1946 – wurde dann unser Verein wieder zum Leben erweckt. Der Vereinsname wurde in „Turn- und Sportverein Ketschenbach“ geändert. An seiner Spitze stand bis zum Jahre 1952 Hubert Wrba, sein Stellvertreter war Ewald Müller, Rudolf Stegner war Kassier und Bert Saliger fungierte als Schriftführer.
Der TSV Ketschenbach war neben dem VFL 07 Neustadt der erste Verein in der Umgebung Neustadts, der wieder neu gegründet wurde. Viele Spieler aus den Nachbarorten, wie Haarbrücken, Höhn, Meilschnitz und auch Neustadt spielten damals hier bei uns. Trainer unseres Vereines war damals Herr Beste, der auch den VFL 07 Neustadt trainierte. Er hat den Spielbetrieb wieder in Gang gebracht. Der TSV hatte seinerzeit erstmals eine Handballabteilung. Vor allem die Damenmannschaft hat große Erfolge errungen, spielte sie doch in der höchsten Spielklasse Oberfrankens und hatte z.B. gegen Mannschaften aus Bamberg und Forchheim anzutreten.
1950 befasste sich die Vorstandschaft erstmals mit dem Gedanken, die Verhältnisse am Sportplatz grundlegend zu verbessern und die Sandwüste verschwinden zu lassen. In den Jahren 1951 und 1952 wurden dann diese Pläne verwirklicht. Mit Hilfe von Totozuschüssen konnte daran gegangen werden, den Platz zunächst etwas zu vergrößern und einzuebnen. Eine 20 cm hohe Schicht Mutterboden wurde aufgetragen und der Rasen angesät. Im August 1957 schloss sich eine Tischtennisabteilung dem Verein an. Die Mannschaften erreichten eine beachtliche Spielstärke und konnten auf stolze Erfolge zurückblicken. Im Jahre 1967 feierte die Tischtennisabteilung des TSV Ketschenbach 10jähriges Jubiläum. Abteilungsleiter Siegfried Liebermann – der diese Abteilung die ganzen 10 Jahre führte – konnte auf viele Erfolge und schöne Zeiten zurückblicken.
Nur kurz nach dem 10jährigen Bestehen musste diese Abteilung wegen Spielermangel aufgelöst werden.
Von der Vereinsführung aus der damaligen Zeit ist zu berichten, dass im Jahre 1952 Theo Hüther den Vorsitz im Verein übernahm, den er bis 1954 innehatte. So war man gezwungen, wieder einen 1. Vorsitzenden zu wählen. Die Wahl fiel auf Werner Knauer. Er führte unseren Verein in den Jahren 1955 und 1956.
1957 übernahm Franz Jakob für ein Jahr den Vorsitz.
Ihm folgte in den Jahren 1958 bis 1960 Werner Henze nach.
In den Jahren 1961 bis 1966 stand Ewald Schamberger an der Spitze. Am 28. und 29. Juli 1962 feierte unser Verein in der Gastwirtschaft „Lindenhof“ sein 50jähriges Vereinsjubiläum. Der TSV wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht. Anwesend bei dieser Veranstaltung waren auch die Gründungsmitglieder Rudolf Stegner, Karl Stegner, Edmund Schaller und Bernhard Wittmann. 1962 zählte unser Verein erstmalig über 100 Mitglieder. Zu dieser Zeit spielten die Fußballer auf dem herrlich gelegenen Sportplatz hinter dem Lindenhof. Über dieses Spielfeld versuchte die damalige Vorstandschaft einen langjährigen Pachtvertrag abzuschließen. Der Eigentümer und gleichzeitige Wirt des Vereinslokales – Karl Schilling – lehnte dies jedoch ab, er versprach aber, dass das Spielfeld immer zur Verfügung steht, so lange beim TSV Ketschenbach Fußball gespielt wird. Anfang des Jahres 1967 wurde der Plan gefasst, ein eigenes Spielfeld mit einem eigenen Sportheim zu bauen. Der Ketschenbacher Gemeinderat beschloss, mit dem TSV einen Pachtvertrag über 99 Jahre abzuschließen. Die damalige Vorstandschaft, mit dem 1. Vorstand Siegfried Liebermann, dem 2. Vorstand Ewald Schamberger, dem Kassierer Rolf Wicklein und dem Schriftführer Helmut Martin, musste Gespräche über Grunderwerb und über Finanzierung führen. Hier war Helmut Martin als Bankkaufmann gefragt, er kannte sich mit Geldgeschäften aus.
Der erste Arbeitseinsatz am neuen Sportgelände erfolgte dann auch noch im Frühjahr 1967. Unzählige Arbeitsstunden mussten die Idealisten rackern, um aus dem unebenen und sumpfigen Gelände ein Gelände zu schaffen, das einem Sportgelände ähnlich sah.
Doch der Sportplatzbau war noch nicht genug. Im Mai 1969 wurde dann noch mit dem Bau des erforderlichen Sportheimes begonnen. Auch hier war ein heute kaum vorstellbarer Arbeitseinsatz aller TSV-ler notwendig, um dann am 4.Oktober 1969 das langersehnte Richtfest feiern zu können. Nur wenig später, am 25. und 26. Juli 1970 fand dann auch endlich die langerwartete Sportplatz- und Sportheimeinweihung statt.
Mit dem neuen Sportheim und dem neuen Sportplatz kam auch ein Aufschwung beim TSV Ketschenbach. Neben den bereits vorhandenen Schüler-, Jugend- und Senioren-fußballmannschaften wurde auch eine Damenfußballmannschaft gegründet. Weiterhin wurde eine Leichtathletik-Abteilung ins Leben gerufen, die ein wichtiger Bestandteil unseres Vereinslebens war. Werner Knauer führte den Verein von 1973 bis 1978.
Mit dem sportlichen Aufschwung und der steigenden Zahl der aktiven Sportler und Mannschaften war dann der im Jahre 1970 in Betrieb genommene Sportplatz durch tägliche Übungsstunden und den Spielbetrieb überstrapaziert. Ein zweites Spielfeld war unbedingt erforderlich.
Deshalb wurden bereits 1978 mit den Grundstücksanliegern und der Stadt Neustadt erste Verhandlungen geführt, denn der angestrebte zweite Sportplatz sollte in unmittelbarer Nähe des bestehenden Sportgeländes liegen. Die damalige Vorstandschaft, 1. Vorstand Rolf Wicklein, 2. Vorstand Siegfried Liebermann, Kassierer Dieter Wolf und Franz Eckstein als Schriftführer führten Gespräche mit der Stadt wegen Grund und Boden und mit den einzelnen Behörden zwecks Zuschuss.
Anfang 1979 stellte uns die Stadt Neustadt ein Grundstück im Erbbaurecht zur Verfügung. Ab 1981 wurde auf unserem Sportgelände mit allen Gemeinde-Vereinen jedes Jahr ein Sommerfest abgehalten. Leider nahm das Interesse am Sommerfest im Laufe der Jahre immer mehr ab, so dass 1993 das Sommerfest zum letzten Mal stattfand.
Die aktuelle Vorstandschaft des TSV Ketschenbach hat diese Tradition für gut geheißen und beschloss im Jahre 2003 das „Gemeindefest“ wieder einzuführen, bei dem alle Vereine der Gemeinde teilnehmen. Das Gemeindefest erfreut sich von Jahr zu Jahr einer immer größeren Beliebtheit.
Im Jahre 1983 wurde mit dem Bau des zweiten Spielfeldes begonnen. Auch bei diesem Objekt war der Verein wieder sehr auf die Mithilfe seiner Mitglieder angewiesen, denn der Finanzierungsplan beinhaltete einen beträchtlichen Anteil an Selbsthilfe und Eigenkapital. Mit Hilfe der freiwilligen Arbeitskraft von vielen Vereinsmitgliedern konnte auch dieses Objekt fertiggestellt werden. Am 22. Juni 1986 konnte der neue 2. Sportplatz durch Herrn Pfarrer Nein eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Unter großer Begeisterung der Bevölkerung und unter Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, schauten viele TSV–ler stolz auf das neue Sportgelände.
1991 trat Rolf Wicklein als 1.Vorstand ab und übergab an Rainer Dorst. Der nun mit seinem 2. Vorstand Hartwig Grosch die Geschicke des Vereines übernahm. Schriftführerin blieb Gudrun Stegner und Rolf Wicklein wechselte in den Posten als Kassierer. Im darauf folgenden Jahr 1992 feierten wir unser 80-jähriges Vereinsbestehen.
Die Leichtathletikabteilung erfreute in diesem Jahr mit hervorragenden Ergebnissen. Sie nahm an der Oberfränkischen Hallenmeisterschaft / Kreismeisterschaften und an den Stadtmeisterschaften teil. Abteilungsleiter Rainer Kalter und Max Steiner führten die Leichtathleten bis zur Auflösung 1996. Als Betreuer half Harald Höhn.
In der Jahreshauptversammlung 1997 legte Hartwig Grosch seinen Posten als 2. Vorstand nieder. Für Ihn wurde Karl-Heinz Kalter als 2.Vorstand in die Vorstandschaft gewählt.
Das Sportheim erfreute sich einer positiven Entwicklung, denn der Duschbereich wurde saniert. Außerdem wurde eine Trinkwasserleitung zur Bewässerung des Hauptplatzes verlegt.
Im September des gleichen Jahres feierte unsere Volleyball-Abteilung ihr 20-jähriges Bestehen. Gründer Max Steiner führte mit Abteilungsleiter Klaus Lieb die Abteilung, bis sich diese aus Mangel an Aktiven 1999 auflöste.
Im Jahr 2000 wurde wieder eine Neuwahl der Vorstandschaft nötig. Hier mussten drei Vorstandsmitglieder neu gewählt werden.
Mit dem 1. Vorstand Karl-Heinz Kalter, dem 2. Vorstand Rainer Besold, der Schriftführerin Daniela Rothe und Rolf Wicklein als Kassierer, der dann 2009 die Finanzgeschäfte an Uta Bauer abgab, wurde eine neue Führungsriege gewählt. Jetzt konnte der TSV Ketschenbach wieder voller Zuversicht in die Zukunft blicken.
2005 wurde von Melanie Ehrlicher die Nordic-Walking-Gruppe ins Leben gerufen. Neben der Freude an der Bewegung in freier Natur, ist diese Sportart auch zur Vorbeugung von Herzkreislauf- und Gelenkerkrankungen bestens geeignet. Ein qualifizierter Übungsleiter wurde gefunden und regelmäßig Übungsstunden abgehalten. Ab Mitte 2007 übernahm Uta Bauer die Nordic-Walking Abteilung.
Im Herbst 2009 fand die Klassentagung der KK1 – A1 statt. Zum Wetter ist an diesem Tage zu sagen: „Regen, Regen, Regen und sogar ein bisschen Sturm“. Das Sportheim war sehr gut besucht. Ca. 70 Personen tummelten sich im gemütlich eingerichteten Sportheim und verfolgten aufmerksam das Geschehen der Arbeitstagung.
Draußen regnete es unverdrossen weiter.
Leider setzte das heftige Regentreiben dem Dach des Vereinsheims ordentlich zu, so dass einige ein paar Regentropfen durch das allmählich undichte Dach auf den Kopf bekamen. Vor allem die Verantwortlichen, wie der Kreisspielleiter wurden nass. Trotz der herabtropfenden Regentropfen wurde die Sitzung zur Zufriedenheit aller mit einem positiven Ende abgeschlossen. 2010 wurde dann das Dach des Sportheims generalüberholt und sicherte somit einen immer trockenen Innenraum des Vereinsheims.
2010 wurde eine weitere Abteilung von Petra Vogler in den TSV eingegliedert: „Kinderturnen“, denn schon die Kleinen brauchen Bewegung und müssen Ihre Bewegungen koordinieren.
In den Jahren 2011/2012 ist von einer Gruppe, angeführt von Edgar Belk und Burkhard Friedrich, an unser Sportgelände eine Bandenwerbung angebracht worden. Hier können sich Geschäftsleute positiv präsentieren und Ihre Dienstleistungen anbieten.
Wenn ein Verein Erfolg hat und es mit der Kameradschaft unter den Abteilungen passt, wie in diesem Jahr 2012, finden sich immer wieder Ehrenamtliche, die in der Vorstandschaft mitarbeiten und als Betreuer mitwirken. Bei der Jahreshauptversammlung am 05.01.2012 wurde die bestehende Vorstandschaft bestätigt, ja es wurde sogar mit Martin Dötschel wieder ein 3. Vorstand, mit Susan Wiegele eine stellv. Kassiererin und mit André Korn ein stellv. Schriftführer gefunden.
Als Vorstand des TSV Ketschenbach möchte ich einmal all diejenigen nennen, die mehr als 10 Jahre in der Vorstandschaft die Geschicke gelenkt und den Verein positiv geführt haben und noch führen.
* Rolf Wicklein mit 26 Jahren als Kassierer und 12 Jahren als 1. Vorstand
* Werner Knauer 21 Jahre Vorstandschaft
* Gudrun Stegner 18 Jahre Schriftführer
* Karl-Heinz Kalter 17 Jahre (1. Vorstand 2000 - 2015, 2. von 1998-2000)
* Rudolf Stegner 15 Jahre 1. Vorstand
* Karl Wittmann 14 Jahre 2. Vorstand
* Ewald Müller 14 Jahre Schriftführer und 9 Jahre 2. Vorstand
* Helmut Martin 14 Jahre Schriftführer
* Daniela Rothe 12 Jahre Schriftführer
* Rainer Besold 12 Jahre 2. Vorstand
Besonders den langjährigen Abteilungsleitern Wolfgang Knauer, Rainer Kalter, Andreas Lorenz, Petra Voigt, Rainer Dorst, Edgar Belk und Wolfgang Bauer bedarf es für Ihre Mühe und geleistete Arbeit Dank zu sagen.
Die jetzige Vorstandschaft bedankt sich bei all denen, die sich für das Vereinsleben einsetzen und Verantwortung sowie einen Aktivposten übernehmen.
In Jubiläumsjahr blickt der TSV Ketschenbach auf viel Bewegung in den aktiven Abteilungen:
- 1. Fußball Herrenmannschaft
- 2. Fußball Herrenmannschaft
- 1. Damenmannschaft
- 1. B-Juniorinnenmannschaft
- 1. C- Juniorinnenmannschaft U – 13 Kleinfeld
- 1. F- Juniorenmannschaft U – 9 Kleinfeld
- 1. G- Juniorenmannschaft Kleinfeld
- Gymnastikgruppe
- Nordic – Walking Gruppe
- Kinderturnen und Bewegungsgruppe
Schlusswort
Der TSV Ketschenbach e.V. kann nach über 100 Jahren mit Stolz von sich behaupten, dass er viel für die Allgemeinheit geschaffen hat. Ein herrlich gelegenes und gepflegtes Sportgelände bietet für jedermann die Voraussetzung, die Freizeit in sinnvoller, sportlicher Betätigung und in der Gemeinschaft gleichgesinnter Sportkameraden zu verbringen.